Afrika ganz nah!
Gelebte Nächstenliebe – gelebte Inklusion
Jambo! So begrüßten Schüler und Lehrkräfte einander während der Projektwoche vom 03.04. – 06.04.2017, die diesmal den Kontinent Afrika zum Thema hatte. In jahrgangsgemischten Gruppen besuchten die Kinder sechs von 10 verschiedenen Kursangeboten und hatten so unter anderem die Möglichkeit, afrikanische Gefäße zu töpfern, Speisen zuzubereiten und zu kosten, typische Halsreifen und Masken und ausdrucksstarke Bilder herzustellen, Spiele und Tänze zu erproben, Märchen und Sagen kennenzulernen sowie selber welche zu verfassen sowie Informationen und Eindrücke über die fantastische Tierwelt zu erhalten und eine Power-Point-Präsentation zu einigen afrikanischen Länder zu erstellen.
KARIBU – herzlich willkommen hieß es dann für die zahlreichen Besucher des abschließenden Schulfestes. Präsentiert wurden sämtliche Arbeitsergebnisse der vorherigen Projekttage. Bei Kaffee und Kuchen, aber auch original afrikanischen kulinarischen Kostproben, die von einigen neuen Knesebecker Mitbürgern von der afrikanischen Elfenbeinküste morgen frisch gekocht und angeboten wurden, kam man ins Gespräch.
Viele erwarben gegen eine Spende Halsketten, Rucksäcke, Laptoptaschen u.a. und unterstützten so mit insgesamt 298€ das Witwenprojekt in Butiru, Uganda.
Absoluter Höhepunkt und krönender Abschluss war dann das „Trommelzauber-Mitmach-Konzert“.
Alle Schulkinder gaben für die zahlreichen Besucher in der Sporthalle ein Konzert der besonderen Art, zu dem nur Hände, Stimme und für jeden eine Djembe nötig waren. Der aus Nigeria stammende Trommelzauber-Coach Leo Omorodin hatte allen Schüler und Schülerinnen am Vormittag Trommelunterricht erteilt und leitete nun den Konzertablauf. Auch die Gäste– eine Djembe zwischen den Beinen – waren zum Mitmachen eingeladen und ließen sich diese Möglichkeit nicht nehmen. Egal – ob klein oder groß- ob schwarz oder weiß – mit purer Lebensfreude wurde getrommelt, getanzt und gesungen. Das ist gelebte Inklusion!
Die Einnahmen aus dem Buffet und Spenden dienen einem guten Zweck. Sie sollen die junge Witwe „Moning“ aus Butiru/Uganda unterstützen. Die alleinerziehende Mutter von fünf Kindern benötigt es für ein neues Hausdach, nachdem das letzte bei einem verheerenden Unwetter völlig zerstört worden ist. Die Matratzen sind vom Regen und Schlamm unbrauchbar geworden, viele Gegenstände des Hausrates sind nicht mehr zu nutzen.
Nicht nur Besucher des Schulfestes, sondern auch viele Schulkinder zeigten sich betroffen und äußerst spendenbereit. So übergab Luca aus einer 4. Klasse Schulleiterin Gudrun Eckermann einen Euro mit den Worten: „Eigentlich wollte ich mir davon etwas kaufen, aber jetzt spende ich das Geld lieber für die Afrikanerin.“ 522,40 € kamen zusammen. Angesichts der kleinen Grundschule Knesebeck eine riesige Summe. Eine Knesebeckerin war so bewegt, so dass sie am darauffolgenden Morgen 150 € als Spende abgab. Welch eine Freude und wie viel Gutes können mit einer Summe von insgesamt 672,40 € bewirkt werden! An demselben Tag wurde das Geld auf das Spendenkonto: „Freundeskreis Butiru; Moning“ überwiesen. Jeder Euro kommt an – OHNE Verwaltungskosten. Für die Witwe „Moning“ heißt das: Neuanfang! Drei ehrenamtliche Helferinnen aus unserer Region sind gerade nach Butiru gereist, werden die Hilfsmaßnahmen prüfen und in Fotos und im Video dokumentieren.
„Es ist berührend, so viel Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft zu erfahren. Wir sind Kinder einer Welt – dieser einen Welt. Das ist der Titel eines Liedes, das heute gesungen und gelebt wurde. Asante Sana – herzlichen Dank an alle!“, freut sich Schulleiterin Gudrun Eckermann.