KNESEBECK

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Festliches Konzert im Advent

Der Knesebecker Bläserkreis unter der Leitung von Dr. Heinrich Gades hatte mit Marc Debeaux, einem ehemaligen Knesebecker, ein besonderes Programm zur “Musik im Advent” zusammengestellt und vorbereitet.

 

Das Prachtstück wiegt 200 Kilogramm. Gemeint ist die digitale dreimanualige Orgel, die von Marc Debeaux gespielt wurde. Das schwere Instrument wurde aus seinem heimischen Musikzimmer in Hildesheim mit Hilfe der gesamten Familie sicher in den Altarraum der Knesebecker Kirche transportiert.

 

Da sich auch der Bläserkreis im Altarraum platziert hatte, war die Distanz zur Orgel minimal und beim gemeinsamen Musizieren entfielen störende zeitliche Verzögerungen. Zudem hatte das Publikum so Einblicke in die Hand- und Fußarbeit des Organisten, der sonst oft nur im Verborgenen bleibt.

 

Eine digitale Orgel bietet den Vorteil, verschiedene Instrumente aus der ganzen Welt spielen zu können, die zuvor Pfeife für Pfeife aufgenommen wurden. An diesem Abend war die Hauptorgel der Laurenskerk aus Rotterdam, die größte Orgel der Niederlande, in Knesebeck zu Besuch und zeigte ihre ganze Klang- und Strahlpracht.

 

Das Zusammenspiel der Blechbläser (4 Posaunen, 5 Trompeten, 3 Kornette und dem teilweisen Einsatz der Kesselpauken)  mit der Orgel erfüllte den Kirchenraum vom ersten Musikstück an und es gelang allen Beteiligten mal wieder, alle Gäste in eine wunderbare Weihnachtsstimmung zu versetzen.

 

Carsten Cohrs kündigte die Eröffnungsmusik mit den folgenden Worten an:

Sie hören das festliche „Trumpet Tune und Air“ von Henry Purcell. Purcell gilt als der bedeutendste englische Komponist der Barockzeit. Er hat zahlreiche Werke veröffentlicht, obwohl er nur 35 Jahren alt geworden ist. Wohl am bekanntesten ist die Trauermusik zum Begräbnis der Königin Mary der Zweiten im Jahre 1694. Das eben gehörte „Trumpet Tune“ ist dagegen eine Komposition mit freudig-festlichem Charakter – passend zur Adventszeit und auch zum diesjährigen Jubiläum.

 

 

Als nächstes stand das Lied “Vom Himmel hoch, da komm ich her” auf dem Programm. Es ist die wohl bekannteste Liedschöpfung Martin Luthers. Sowohl Text als auch Melodie stammen aus seiner Feder. Der Legende nach dichtete Martin Luther das Lied für die Weihnachtsbescherung seiner eigenen Kinder. Es erzählt in 15 Strophen einen Teil der Weihnachtsgeschichte nach Lukas und ist dabei aufgebaut wie ein Krippenspiel mit verteilten Sprecherrollen.

Bei den nun folgenden Bearbeitungen des Liedes zeichnen Orgel und Bläser die verteilten Rollen durch ihr Wechselspiel musikalisch nach.

Zunächst begann Marc Debeaux an der Orgel mit einem romantisch-expressiven Orgelvorspiel von Max Reger.

Anschließend erklangen, immer im Wechsel von Orgel und Bläsern, Sätze von Melchior Franck, Felix Mendelssohn Bartholdy und Johann Eccard.

Den Abschluss bildet die klangprächtige Version von Johann Sebastian Bach aus dem Weihnachtsoratorium, die von Orgel und Bläsern gemeinsam musiziert wird.

 

Es folgten in der bekannten, perfekten Weise die Stücke:

Johann Sebastian Bach: Trio super „Nun komm, der Heiden Heiland“

Ungewöhnlich für das Stück sind die zwei Bassstimmen, eine mit der linken Hand, die andere mit den Füßen gespielt. Sie schaffen einen Gegensatz zur reich verzierten Choralmelodie in der rechten Hand. Geburt und Tod, Licht und Schatten. Alles das ist untrennbar miteinander verbunden.

Es folgten: Ich steh an deiner Krippen hier ,  Es ist ein Ros entsprungen, Hört der Engel große Freud (Hark! The Herald Angels Sing),  Georg Friedrich Händel, Suite aus der „Wassermusik“ : Sie besteht aus 3 Sätzen:

Georg Friedrich Händel schrieb diese Musik ursprünglich für eine Ausflugsfahrt des englischen Königs Georg I auf der Themse. Der König selbst war vom repräsentativen Charakter der Musik „highly amused“ – also sehr angetan – und ließ die Aufführung des Werkes und einzelner Teile daraus später mehrfach wiederholen.

Hierbei kamen auch Kesselpauken (Michael Korth)zum Einsatz, wie es bei Aufführungen der Wassermusik häufig der Fall ist – auch wenn in der Partitur keine Paukenstimme notiert ist.

Viel zu schnell erklang das letzte Stück, „Marche Pontificale“ des belgischen Komponisten Jaques Nicolas Lemmens für Orgel und Bläser.

Carsten Cohrs dazu: „Die festliche, klangprächtige Komposition mit der Vortragsbezeichnung „Maestoso“ gehört in die Zeit der Romantik. Sie präsentiert die klanglichen und harmonischen Gestaltungsmöglichkeiten dieser Zeitpoche eindrucksvoll. Besonders deutlich wird dies in der Bearbeitung für Orgel, Bläser und Kesselpauken, die heute zur Aufführung kommt.“

 

Es gelang den Musizierenden, beim Publikum einen wohligen Gänsehaut-Effekt zu erzeugen, der in einem stehenden, lang anhaltenden Beifall endete.

Pastorin vom Brocke zeigte sich am Ende der Veranstaltung wieder sehr erfreut und begeistert vom Können der Musiker. Es war ihr eine große Freude, dieses Konzert in ihrer Kirche mit den dankbaren Gästen erleben zu können.