KNESEBECK

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Jubiläumskonzert

101 Jahre Posaunenchor Knesebeck

Phantastisches Konzert zum Jubiläum des Posaunenchores Knesebeck

 

Es war ein sehr emotionaler Moment im Rahmen des besonderen Jubiläums des Posaunenchores. Superintendent Christian Berndt überraschte den Ehrenchorleiter und Landesposaunenwart i.R. Heinrich Gades mit der höchsten Auszeichnung der Landeskirche für Ehrenamtliche, dem silbernen Facettenkreuz. Heinrich Gades erhielt das Kreuz für über 60 Jahre Engagement im Posaunenchor und die damit verbundene langjährige ehrenamtliche Leitung. Christian Berndt sprach dem Posaunenchor die Glückwünsche der Landeskirche für die stolze Zahl von 101 Jahren aktiven Wirkens aus und lobte das hohe Niveau und die Bandbreite des Jubiläumskonzertes unter der Leitung von Dr. Heinrich Gades, der 2018 die Leitung übernommen hat, mit schwierigen Stücken, teilweise im Wechselspiel mit Imke Weitz an der Orgel: „Eine Freude zum Lob und zur Ehre Gottes, zur Freude von uns Menschen, die wir zuhören können und natürlich zur eigenen Freude der Musizierenden”.

Gleich zu Beginn mit fanfarenartigen Klängen und Kesselpauken das beeindruckende, mächtige Eröffnungsstück, der bekannte „Prince of Denmark’s March“ von Jeremiah Clarke, um 1700 geschrieben. „Er wird in Großbritannien oft als Hochzeitsmusik gespielt, so auch damals auf der Hochzeit von Charles und Diana”, moderierte Carsten Chors den klangvollen Start des Konzertes und fügte schmunzelnd hinzu: „Bei der Gründung des Posaunenchores 1921 gehörte dieses Stück allerdings noch nicht zum Repertoire”.

Der Posaunenchor Knesebeck entstand damals als Teil einer großen christlichen Laienbewegung. Unter dem Motto „Lobt Gott mit Posaunen” - auch heute noch Leitmotiv aller evangelischen Posaunenchöre - wurde das Musizieren mit Blechblasinstrumenten in der Kirche populär.

Nach dem Studium für Kirchenmusik entwickelte Heinrich Gades 1977 den Posaunenchor zum „Knesebecker Bläserkreis“ weiter, der zu einem Markenzeichen der Bläserarbeit in der gesamten Landeskirche wurde. Besondere Höhepunkte waren Konzertreisen ins In- und Ausland, u.a. nach Dänemark, Schweden, Lettland und Polen, und die Einspielung mehrerer Schallplatten und CDs.

Bei unzähligen Menschen klingen die vielen Konzerte noch heute nach, die der Bläserkreis unter seiner Leitung gemeinsam mit der Chorgemeinschaft Knesebeck gestaltet hat. Jahr für Jahr zum 3. Advent, in jedem Sommer, und viele Jahre auch am Karfreitag.

Dr. Heinrich Gades, der das Programm zusammen gestellt hatte, wechselte, gemeinsam mit der ehemaligen Kantorin des Kirchenkreises Wittingen, zwischen den Musikepochen des Barock bis zur Moderne mit einem bunten Strauß bekannter Werke von Bach, Händel, Haydn u.a.

Das Wechselspiel und Variationen von Orgel und Bläsern war besonders in der Passacaglia von Händel zu hören, seinem wohl populärsten Instrumentalwerk.

Imke Weitz an der Orgel gab dabei, wie bei einem Staffellauf, immer neue Variationen an die Bläser weiter. Im weiteren Verlauf wurden die Variationen der Orgel immer komplexer, während die Bläser die klaren Strukturen des Anfangs beibehielten. Schließlich endete die Komposition mit dem gemeinsam vorgetragenen Anfangsthema.

Auch wenn in diesem Jubiläumskonzert Freude und Dankbarkeit im Vordergrund standen, so steht dieses Jahr doch auch für politische Entwicklungen, die bisher undenkbar waren. In dem Spiritual „Deep River“ kam die Sehnsucht nach einem Leben in Frieden zum Ausdruck. Der Satz, den der Bläserkreis vorstellte, stammt, wie auch das darauffolgende Stück „Are you ready” des Posaunisten Richard Roblee, 1941 geboren. Moderne Sätze, wie sie bisher noch nicht vom Bläserkreis zu hören waren, aber, wie gewohnt, eindrucksvoll vorgetragen wurden.

Zum Abschluss dann der mächtige Choral „Jesus bleibet meine Freude” von Joh. Seb. Bach, der über ging in einen langanhaltenden Beifall mit stehenden Ovationen des begeisterten Publikums.

Ohne die Zugabe ( Dance with me von Michael Schütz) hätte dieser wunderbare Abend in der Knesebecker Kirche allerdings nicht ausklingen können. Die Gründungsväter des Posaunenchores wären sicherlich stolz auf den jetzigen „Knesebecker Bläserkreis”.